Chemie gegen Lok: Derbytime
Am Sonntag ist es wieder so weit. Diesmal steigt das brisante Derby im restlos ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark in Leutzsch. Im Vorfeld machte vor allem die Hools-Szene von LOK sichtbar mobil. So 'besuchten' gut 80 von ihnen den Stehplatzbereich des Lokalrivalen Chemie. Dort riefen sie: "Wir sind die Krieger, wir sind die Fans - Lokomotive Hooligans". Mehr Provokation geht nicht. Die Polizei ist in Alarmbereitschaft. Hat für Sonntag - das Spiel wird ab 13 Uhr vom mdr LIVE übertragen - ein Sperrgebiet um das Stadion verhängt. Ein Fanmarsch wurde abgesagt, 150 Lok-Hools mit Meldeauflagen belegt.
Fotostrecke: Herbsttour entlang der Wupper
Fotos: Fred Kowasch (All Rights reserved) Sport inside (WDR): Michael Rasmussen im Interview
Einer, der es wissen muß, ist Michael Rasmussen. Zweimal Bergkönig der Tour. 2007 im Gelben Trikot unterwegs. Später räumte er jahrelanges Doping ein. Er hält nicht viel von dem vermeintlich neuen effektiven Dopingkampf, der nun geführt werde - etwa mit dem biologischen Pass. Die angebliche neue Sauberkeit für ihn: nur eine Geschichte, die die Öffentlichkeit beruhigen soll.
Michael Rasmussen (Ex-Radprofi):
„Wann haben das letzte Mal einen Radsportler gehabt, der einen Test auf Grundlage es biologischen Passes nicht bestanden hätte? Aber es ist ein guter Weg, der Welt eine Geschichte zu verkaufen. Dass wir alles kontrollieren können durch den biologischen Pass. Meine Werte aus 2007 würden im biologischen Pass keine Alarmglocken schrillen lassen. Also grundsätzlich könnte ich heute, zehn Jahre später dasselbe machen wie damals, als bester Radprofi in der Tour de France.“
Und tatsächlich: neue Verdachtsmomente häufen sich. Wie jetzt im Zusammenhang mit den Enthüllungen von mutmaßlich russischen Hackern, die vertrauliche medizinischen Ausnahmegenehmigungen für Profiradsportler ins Netz gestellt haben.
Darunter auch die der Tour-Sieger Bradley Wiggins und Christopher Froome. Nach denen durften beide - eigentlich verbotene Medikamente - wie Kortisonpräperate - in der Wettkampfphase einnehmen.

Hat es den Wandel in der Doping-Mentalität des Feldes wirklich geben?
Nach Recherchen von ‚Sport inside’ waren allein bei der diesjährigen Tour in 14 Teams 22 ehemalige Radprofis mit Dopingvergangenheit beschäftigt. Als Mitglied im Management der Teams oder als Sportliche Leiter. Wie Kim Andersen. Einer, der als Radprofi lebenslang gesperrt wurde.
Michael Rasmussen (Ex-Radprofi):
„Ich kann sehen, dass die Radprofis grundsätzlich so schnell fahren, wie wir es zehn Jahre zuvor getan haben. Es wäre sehr schlecht, wenn man ihnen vorwerfen würde, sie würden dopen, obwohl sie es nicht tun. Aber das ist das Erbe des Radsports. Sie müssen damit leben, was Lance Armstrong oder auch ich und eine Menge anderer Radprofis zehn Jahre zuvor gemacht haben. " (Text WDR)
Sport inside: Die TUE's von Bradley Wiggins und Christopher Froome
Hat es den Wandel in der Doping-Mentalität des Feldes wirklich geben? Nach Recherchen von ‚Sport inside’ waren allein bei der diesjährigen Tour (2016) in 14 Teams 22 ehemalige Radprofis mit Dopingvergangenheit beschäftigt. Als Mitglied im Management der Teams oder als Sportliche Leiter. Wie Kim Andersen. Einer, der als Radprofi lebenslang gesperrt wurde." (Text WDR, 16.10.2016)
Ortsderby: Lok gegen Chemie (legendäre Aufnahmen von 2007)
Für Chemie ein gewonnener Punkt im Kampf gegen den Abstieg. Denn Lok hatte die besseren Chancen. Bei der anschließenden Pressekonferenz bekommt der legendäre Chemie-Trainer Dietmar Demuth noch ein 'Bierdusche' ab. Im Laufe des Abends folgen noch ein paar Bilder vom Tag. Hier ein paar Eindrücke von den Auseinandersetzungen im Oktober 2007.
sport inside (18.09.2016, WDR): Vom Umgang mit einem Unbequemen (Reblog)
Hansjörg Kofink:
„Es gab nie eine Anerkennung. Zwischen dem DLV und mir ist absolute Funkstille. Bis auf den heutigen Tag.“
"Der ehemalige DLV-Präsident Helmut Digel lehnt es bis heute ab, öffentlich über Hansjörg Kofink zu reden. Der gleiche Helmut Digel, der jahrelang im Präsidium des Leichtathletikweltverbandes saß, aber augenscheinlich wenig unternahm, um das grassierende Doping und die Korruption einzudämmen.
Vor einer Woche in der Hauptstadt, am Brandenburger Tor. Auch der aktuelle Präsident Clemens Prokop möchte zur ‚Causa Kofink' lieber nichts sagen. Uns gegenüber heißt es: Terminprobleme.
Prokop, einer der Funktionäre, die sonst - etwa in der russischen Doping-Affäre - gerne ihre Antidopinghaltung hervorheben, schweigt bei uns lieber. Dabei hätten wir ihn gerne gefragt, auch zur Doping-Vergangenheit von Verbandstrainern. Denn anders als Kofink darf er sogar noch bei den Olympischen Spielen in Rio das DLV-Emblem tragen: Werner Goldmann." (Text WDR, Auszug aus dem Film)
WADA-Leaks IV: Farah, Mo - Cseh, Laszlo - Nadal, Rafael ....
20.09.2016
Die nächsten prominenten Namen. Olympiasieger, Weltmeister, Sport-Stars.
Wieder Ausnahmegenehmigungen für verbotene Medikamente. Die Diskussion ist im vollen Gange.
Nachdem die Hackergruppe 'Fancy Bear' am Dienstag vor einer Woche zum ersten Mal interne WADA-Dokumente - unter anderem von den Williams-Schwester (Tennis), der mehrfachen Rio-Goldmedaillengewinnerin Simone Biles (Turnen) und der Basketballspielerin Elena Delle Donne veröffentlich hatte - wurde nun mehrfach 'nachgelegt'. Neben prominenten Namen wie Chris Froome, Bradley Wiggins (beide Radsport) und Petra Kvitova (Tennis) wurden auch die Daten von fünf deutschen Spitzensportlern veröffentlicht. Unter Ihnen der Weltmeister und Olympiasieger Robert Harting (Diskuswurf) und die Speerwerferin Christina Obergföll. Bei den Unterlagen - deren Echtheit die Weltantidopingagentur WADA bestätigt hat - handelt es sich nicht um regulär positive Dopingproben. Im Wesentlichen geht aus ihnen hervor, welcher Spitzensportler welche - an sich verbotenen - Mediakamente legal einnehmen darf. Die Praxis der sogenannten Ausnahmegenehmigungen ist seit Jahren umstritten. Nicht zuletzt auch, weil der mehrfache Tour de France Sieger Lance Armstrong und zahlreiche Radprofis von 'Team Telekom' mit solche Ausnahmegenehmigungen fuhren. Und reales Doping damit aktiv verschleierten.
Quelle: http://fancybear.net/pages/4.html

