Intensiver Dokumentarfilm, der ziemlich verstörend endet. Wie das Leben oft so spielt. In Szene gesetzt von einem, der die Zeit nicht kennt. Ein sehr gelungenes Kinodebut für den Autodidakten Jan Heck. Ein Film, der zeigt dass es teilweise doch nicht so lustig war, in der DDR als Punk oder Anarcho zu leben. Dass mancher noch '87 deswegen in den Knast 'einfuhr'. Das Werk gibt es aktuell bei YouTube for Free.
Unsere besten Filme: Die Warriors vom Wrangelkiez (10 min, 2002)
Die Gegend rund um den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg vor 20 Jahren. Einer unserer ausgesprochenen Lieblingsfilme.
Ein-Kanal-Ton, 4:3-Format, richtig schöne 'Old School'. Bei You Tube mittlerweile mehr als 1 Million Aufrufe. Zusätzlich zu den über drei Millionen Zuschauern, die das Werk im Juni 2002 bei zdf.reporter hatte. Absoluter KULT-Film. Sehr zu empfehlen.
Ein-Kanal-Ton, 4:3-Format, richtig schöne 'Old School'. Bei You Tube mittlerweile mehr als 1 Million Aufrufe. Zusätzlich zu den über drei Millionen Zuschauern, die das Werk im Juni 2002 bei zdf.reporter hatte. Absoluter KULT-Film. Sehr zu empfehlen.
BUNCH OF KUNST. Dokumentarfilm über Sleaford Mods (99 min, 2017, arte)
"Fucking" ist sein Lieblingswort. Manchmal auch "Wanker". Außerdem mag er es, sich hektisch durch Haar zu streichen. Fertig ist der umjubelte Musikstar auf den Bühnen des europäischen Kontinents. 'Sleaford Mods' sind die Aufsteiger des letzten Jahrzehnts. Minimalistischer Sound, dreckige Texte, 'working class' Attitüde. Der Dokumentarfilm von Christine Franz über die Zwei-Mann-Band aus Nottingham ist kurzweilig, gut gemacht. Wirklich nahe kommt man den beiden Musikern und ihrem Manager nicht. Dafür erfährt man, dass am Ende ein großer Plattenvertrag wartet. Begossen mit Schampus. Die Band dann irgendwie auch Mainstream ist. Der Film lohnt sich trotzdem. Bis 28. Januar 2026 in der arte-Mediathek.
VoD: Back to Black (Drama, 122 min, 2024, Amazon Prime Video)
Es gibt wohl kaum eine genialer inszenierte Kneipen-Szene als Amy Winehouse in einem Londoner Pub ihren späteren Liebhaber Blake trifft. Da brodelt es vor Wahnsinn und Madness, knistert es vor Musik, Drugs und Begierde. Und so geht es weiter. Ihre Alkohol-Abstürze (ja, dass kann jedem passieren), ihre Sehnsucht die sie in Texte und ihre Stimme giesst. Songs sind gerade deshalb so gut, wenn man die Lyrics selbst erlebt hat. 'Back to Black'. Eine Hymne für die Ewigkeit. In diesem Biopic meisterhaft eingebettet, genial umgesetzt. Ganz grosses Kino. Die lauernden Paparazzi, der Bruch, der Absturz. Das Ende mit 27. Zum Glück im Film nur als schwarze Tafel. Aktuell auf Amazon Prime Video.
VoD: Der Baader-Meinhof-Komplex (Drama, 152 min, 2008, amazon)
Der 152 Minuten lange Film beginnt mit einer idyllischen Strandszene, auf der Insel Sylt. Es ist die Zeit des Vietnam-Protestes, der Besuch des Schahs von Persien und seiner Frau in Westberlin steht unmittelbar bevor. Es wird Proteste, es wird einen Toten geben. Der 2. Juni 1967, ein zentraler Tag zum Verständnis deutscher Geschichte. Der Film endet am 18.Oktober 1977, dem Tag als die RAF-Häftlinge in Stammheim starben und der Arbeitgeberpräsident Hans-Martin Schleyer erschossen wurde.
Für die einen wird der Film ein historischer Exkurs in die (west)deutsche Nachkriegsgeschichte sein, andere werden ihre Mörder wieder entdecken, während sich mancher in seiner These vom unmenschlichen Staat bestätigt fühlt. Ein Staat, der die Staatsraison über Menschenleben stellt. Der Film führt - verblüffent authentisch - durch die deutsche Wirklichkeit in den 70er Jahren.
Brilliant Moritz Bleibtreu, der den Macho Andreas Bader spielt. Johanna Wokalek (Gudrun Ennslin) und Martina Gedeck (Ulrike Meinhof) mühen sich, die Wandlung der beiden Protagonisten nachvollziehbar zu machen. Schwach hingegen Jan-Josef Liefers (Peter Homann) und Bruno Ganz (Horst Herold). Bruno Ganz wirkte, als hätte er seine 'Hitler'-Rolle noch nicht ganz abgestreift.
Manchmal hat man das Gefühl in einem Actionfilm gelandet zu sein. Machmal fragt man sich: wurde der Film von der Zigarettenindustrie gesponsort?! Natürlich wird viel geschossen, am Ende bleiben Opfer. Auf beiden Seiten. 145 Minuten bleibt der Film wertfrei. Aber eben nicht bis zum Ende. Dann kommt der moralische Zeigefinger! Wie in der Schule - am Ende gibts die Noten. Das ist das Manko, das hätte der Film nicht nötig gehabt. Seit einigen Tagen leider nicht mehr auf arte. Sondern zum Leihen/Kaufen bei Amazon.
Für die einen wird der Film ein historischer Exkurs in die (west)deutsche Nachkriegsgeschichte sein, andere werden ihre Mörder wieder entdecken, während sich mancher in seiner These vom unmenschlichen Staat bestätigt fühlt. Ein Staat, der die Staatsraison über Menschenleben stellt. Der Film führt - verblüffent authentisch - durch die deutsche Wirklichkeit in den 70er Jahren.
Brilliant Moritz Bleibtreu, der den Macho Andreas Bader spielt. Johanna Wokalek (Gudrun Ennslin) und Martina Gedeck (Ulrike Meinhof) mühen sich, die Wandlung der beiden Protagonisten nachvollziehbar zu machen. Schwach hingegen Jan-Josef Liefers (Peter Homann) und Bruno Ganz (Horst Herold). Bruno Ganz wirkte, als hätte er seine 'Hitler'-Rolle noch nicht ganz abgestreift.
Manchmal hat man das Gefühl in einem Actionfilm gelandet zu sein. Machmal fragt man sich: wurde der Film von der Zigarettenindustrie gesponsort?! Natürlich wird viel geschossen, am Ende bleiben Opfer. Auf beiden Seiten. 145 Minuten bleibt der Film wertfrei. Aber eben nicht bis zum Ende. Dann kommt der moralische Zeigefinger! Wie in der Schule - am Ende gibts die Noten. Das ist das Manko, das hätte der Film nicht nötig gehabt. Seit einigen Tagen leider nicht mehr auf arte. Sondern zum Leihen/Kaufen bei Amazon.
Video on Demand: Belfast (Drama, 99 min, 2020, Amazon Prime)
Unheimlich dichtes Portrait einer Familie in einer Arbeitersiedlung im nordirischen Belfast. Am Ende der 60iger Jahre. Als dort die 'Troubles' begannen. Glänzende Darsteller, die diese Zeit sehr glaubwürdig in Szene setzen. Unbedingt im englischen Original ansehen. Ein Meisterwerk.
Dokumentarfilm: 'Weit' - Die Geschichte von einem Weg um die Welt (126 min, 2017, 3sat)
Es geht um ein Pärchen, dass um die Welt trampt. Von Freiburg über den Balkan nach Moskau, von dort aus weiter über das Pamirgebirge nach Pakistan. Drei Jahre sind die beiden unterwegs, schlafen oft im Zelt, leben von nicht mehr als fünf Euro am Tag. Im Mittelamerika werden sie zu dritt. Einer der erfolgreichsten Dokumentarfilme der letzten Jahre. Die Doku gibt es noch bis zum 22. Januar 2025 in der 3sat-Mediathek! ;)
VoD: Victoria (140 min, Spielfilm, ARD)
Kann man eine Kameraeinstellung 140 Minuten durchhalten? Man kann. Kann man Berliner Nächte durchhalten? Man kann. Bis 25. Januar 2021 online
Video on Demand: 'Als wir träumten' (Spielfilm, 2015, 109 min, ARD)
Leipzig war einmal ein raues Pflaster. Nicht nur in den 80ern flogen schnell mal die Fäuste (belive me). Auch Jahre später konnte man hier noch allerhand erleben. Sein Auto stellte man besser nicht auf einem der Parkplätze am Rande der Innenstadt ab. Es sei denn, man hatte Zeit (und Lust) es irgendwo aufgebrochen wieder abzuholen. Es gab besetzte Häuser, Überfälle dagegen, blutige Revierkämpfe am Strassenstrich, Techno-Clubs in Ruinen. Diese Zeit holt der Spielfilm 'Als wir träumten' wieder zurück. Dass gleichnamige Buch dazu (von Clemens Meyer) habe ich nach ein paar Seiten wieder weggelegt. Zu langweilig. Der Film allerdings kann sich sehen lassen! In der ARD-Mediathek bis zum 4. April 2022 online.
Video on Demand: 'Dark Eden' (Dokumentarfilm, 79 min, 2018)
Das Öl, der Mensch und das Überleben. Gier, Unvernunft, Existenzangst? Im Streben nach immer mehr Profit löschen wir uns selber aus. Selten hat ein Dokumentarfilm dies eindringlicher festgehalten. Der Film ist sicher keine Abendunterhaltung bei Knabbergebäck und Chips. Er ist vor allem eines: eindringlich und gnadenlos subjektiv. Und deshalb so gut. Bis an die Schmerzgrenze heran. Wer Dokumentarfilme liebt, sollte ihn gesehen haben.
Aktuell in der Mediathek der Bundeszentrale für politische Bildung.
Aktuell in der Mediathek der Bundeszentrale für politische Bildung.
